Die Marktgemeinde Mogersdorf stellt sich vor
Die Marktgemeinde Mogersdorf im südlichen Burgenland an der Bahnlinie St. Gotthard (Ungarn) Graz gelegen, ist eine der zwölf Gemeinden des Bezirkes Jennersdorf. Sie liegt an der ungarischen Staatsgrenze, ist die östlichste Gemeinde Österreichs im Raabtal und hat eine Seehöhe von 226 Metern.
Die Raab ist hier fünf Kilometer Grenzfluß, bevor sie das österreichische Staatsgebiet unweit des kleinen aber auffälligen "Zollhüttls" verläßt, und zwar gemeinsam mit dem Schienenstrang der Eisenbahn.
Seit Dezember 2007 gibt es wieder eine direkte Straßenverbindung nach St. Gotthard.
Geologisch und reliefmäßig bildet das Gebiet hier mit dem Voralpengebiet eine organische Einheit, genauso in klimatischer, hydrographischer und botanischer Hinsicht. Die Raab ist im Raum Mogersdorf nicht reguliert und zieht friedlich in langen Schlingen durch Auwälder nach Osten. Wenn sie aber Hochwasser führt kann sie großen Schaden anrichten. Der Schlösslberg, einst Weinberg der Zisterzienser von St. Gotthard, hat eine Höhe von 331 Metern. Er bildet die letzte Erhebung im Gebiet zwischen Raab und Lafnitz, deren Zusammenfluß bereits 600 Meter nach der Grenze erfolgt. Vom Schlösslberg aus genießt man einen herrlichen Blick bis tief nach Ungarn hinein. St. Gotthard liegt greifbar nahe. Blickt man weiter nach rechts auf Mogersdorf, das vor Jahren ein Angerdorf gewesen ist und dann wieder auf die nahegelegene, sichtbare Grenze, so wird einem bewusst, dass es eben diese Grenzlage ist, die den Ort so geprägt hat, wie er sich heute darbietet: ein kleiner Marktflecken, keine Industrie, sinkende Einwohnerzahl, Pendler. Dass Mogersdorf heute dennoch so bekannt und von Bedeutung ist, verdankt es folgendem Umstand:
Am 1. August 1664 besiegte im großen Raabbogen bei Mogersdorf ein vereintes christliches Heer die an Truppen und Kriegsgerät weit überlegenen Türken. Somit erlangte Mogersdorf historische Bedeutung. Es wurde zum Ausgangspunkt eines internationalen Symposions und zu einem Ort der Begegnung von Menschen aus drei Staaten.
Mehrere Gedenkstätten erinnern heute in Mogersdorf an den bedeutsamen Sieg über die Türken: das Weiße Kreuz, auch Türkenkreuz genannt, der Friedensstein, die Annakapelle, die Gedächtnisstätte auf dem Schlösslberg, die Deckengemälde in der Pfarrkirche und der Gedenkraum im Kreuzstadel auf dem Schlösslberg. 1964 wurde Mogersdorf anläßlich der 300-Jahr-Feier der Türkenschlacht in einem feierlichen Rahmen zur Marktgemeinde erhoben. Seither ist Mogersdorf berechtigt, ein Wappen zu führen:
Auf der rechten Hälfte des Wappens ist in stilisierter Form der Schlösslberg mit der Kapelle dargestellt. Auf der linken Seite sieht man ein großes Tatzenkreuz, das Kreuz des Zisterzienserordens.
Bis 1970 waren Deutsch Minihof und Wallendorf zwei eigenständige Gemeinden. Anläßlich der Gemeindezusammenlegung kamen sie 1971 als Ortsteile zur Großgemeinde Mogersdorf.
Laut Auswertung aus dem Zentralen Melderegister mit Stichtag 21.08.2023 hat die Gemeinde 1182 Einwohner mit Hautpwohnsitz und 330 Nebenwohnsitze:
- Mogersdorf HWS 682, NWS 165
- Deutsch Minihof HWS 153, NWS 48
- Wallendorf HWS 347, NWS 117
Das Gemeindegebiet umfaßt 1276 ha:
- Mogersdorf 706
- Deutsch Minihof 224
- Wallendorf 346
Mogersdorf ist eine eigene Pfarre mit einer großen Pfarrkirche. In den Ortsteilen Deutsch Minihof und Wallendorf steht in zentraler Lage je eine Kapelle.
Im Gemeindehaus befinden sich die Büros der Gemeindeverwaltung und des Bürgermeisters, ein Sitzungssaal, eine kleine Bücherei sowie ein Bankomat. 1985 errichtete die Marktgemeinde hinter dem Gemeindehaus einen Mehrzweckbau, dieser wurde im Jahr 2014 saniert und für die Feuerwehr Mogersdorf-Dorf erweitert. An weiteren öffentlichen Einrichtungen sind vorhanden: eine Volksschule in Mogersdorf und ein Kindergarten in Wallendorf, ein Altstoffsammelzentrum, ein Postpartner und ein Gesundheitszentrum, wo eine Arztordination, Gastordinationen und Therapieräume untergebracht sind. In den wenigen Gewerbebetrieben finden einige Menschen Arbeit. Für die Ortsteile Deutsch Minihof und Wallendorf und im Ortsteil Mogersdorf wurden BIO-Fernwärmeheizanlagen errichtet. In der Großgemeinde gibt es auch eine beachtliche Anzahl von Vereinen.
Die ruhige Lage, lange Wanderwege, viele schöne Aussichtspunkte, die gepflegten Denkmäler und Gedächtnisstätten und die bereits zur Tradition gewordenen nationalen und internationalen Aktivitäten und Begegnungen lassen hoffen, dass immer mehr Freunde und Gäste nach Mogersdorf kommen und dass sie sich hier wohl fühlen. Damit die Landschaft auch so erhalten bleibt wie sie jetzt ist, hat das Amt der Burgenländischen Landesregierung den Schlößlberg zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. Die Gemeinde ist seit 1997 ein Teil des Naturpark Raab.
Umfangreiche Information über die Geschichte der Marktgemeinde Mogersdorf bietet die Chronik der Gemeinde.
Das Buch "800 Jahre Mogersdorf" unter Berücksichtigung der Ortsteile Deutsch Minihof und Wallendorf ist im Gemeindeamt Mogersdorf erhältlich.